Ein bedeutendes Beispiel der frühen Evolutionsliteratur
Thomas Henry Huxley: Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur. Drei Abhandlungen: Über die Naturgeschichte der menschenähnlichen Affen. Über die Beziehungen des Menschen zu den nächstniederen Thieren. Über einige fossile menschliche Überreste.
Erste deutsche Auflage. Verlag: Braunschweig, Vieweg, 1863. Gestochenes Frontispiz, VI S.,1 Bl., 178 Seiten mit 32 Textholzstichen, späterer Halbleinenband, 21 x 14 cm
Das hier vorliegende Werk ist die erste autorisierte deutsche Ausgabe eines der einflussreichsten Bücher von Thomas Henry Huxley, dem engen Freund und Verteidiger Darwins. Er fasst darin drei grundlegende Abhandlungen zusammen: Zunächst behandelt er die Naturgeschichte der menschenähnlichen Affen – Gibbon, Orang-Utan, Schimpanse und Gorilla –, sodann die anatomischen und funktionalen Beziehungen des Menschen zu diesen nächststehenden Tierarten, schließlich einige fossile Überreste des Menschen, die er in den Zusammenhang einer stammesgeschichtlichen Entwicklung stellt.
Die Übersetzung besorgte der Zoologe und Anatom J. Victor Carus, der als einer der wichtigsten Vermittler Darwins und Huxleys im deutschen Sprachraum gilt. Das Buch ist mit 32 in den Text eingedruckten Holzschnitten ausgestattet, die Skelettvergleiche, Schädelprofile und Gehirndarstellungen von Affen und Menschen zeigen und so die Argumentation Huxleys visuell untermauern.
Mit dieser Schrift legte Huxley die erste systematische Darstellung der Frage nach der Stellung des Menschen im Tierreich vor. Sie markiert einen entscheidenden Schritt in der europäischen Evolutionsdebatte, da sie – parallel zu Darwins Origin of Species – den Menschen in die Kontinuität der Natur einordnet und die Unterschiede zu den Affen als graduell, nicht grundsätzlich, beschreibt. Damit besitzt das Buch nicht nur wissenschaftshistorischen, sondern auch kulturgeschichtlichen Rang.
Keine losen Seiten oder Risse, schwach fleckig, sonst sehr gutes Exemplar in altersgemäßem Zustand

