Fortsetzung der Geschichte von Frankreich
Johann Georg Meusel: Fortsetzung der Algemeinen Welthistorie durch eine Gesellschaft von Gelehrten in Teutschland und Engeland ausgefertigt, 38. Theil
Erste Auflage. Verlag: Halle, Gebauer, 1774. 746 Seiten mit 1 Titelkupfer, 1 Titelvignette, 1 gestochene Ansicht als Bordüre, so vollständig!, schlichter Pappband der Zeit, 25 x 21 cm
Buchreihe aus dem 18. Jahrhundert, die sich durch eine ambitionierte, systematische Darstellung der Weltgeschichte auszeichnet. Die Reihe wurde von dem deutschen Historiker Siegmund Jakob Baumgarten (1706–1757) initiiert und herausgegeben. Sie stellt eine deutsche Übersetzung und Bearbeitung der ursprünglich französischen "Histoire universelle" dar, die von verschiedenen Autoren im Auftrag des Pariser Verlags Didot verfasst wurde.
Baumgartens Ziel war es, die umfassende Darstellung der Weltgeschichte, wie sie in Frankreich entstand, einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen – jedoch nicht bloß durch Übersetzung, sondern durch eine kritisch-wissenschaftliche Bearbeitung und Ergänzung. Damit gilt die Reihe als ein frühes Beispiel für die Aufarbeitung globaler Geschichte in deutscher Sprache und hatte großen Einfluss auf die historische Bildung und Aufklärung im deutschsprachigen Raum.
Die Fortsetzung von Baumgartens Übersetzung der Welthistorie wurde nach dem Tod von Siegmund Jakob Baumgarten ab dem 18. Theil von anderen Gelehrten übernommen und weitergeführt. Diese Fortsetzung ist historisch und editorisch ebenso bedeutsam, da sie das Projekt einer umfassenden Weltgeschichte in deutscher Sprache über Baumgartens Lebenszeit hinaus weiterentwickelte und den Wissensstand des späten 18. Jahrhunderts integrierte.
Inhalt des Bandes XXXVIII
Schwerpunkte der französischen Geschichte in diesem Band:
Ludwig XI. (reg. 1461–1483)
Innenpolitische Reformen und Machtzentralisierung
Schwächung des Adels
Außenpolitische Konflikte mit Burgund
Karl VIII. (reg. 1483–1498)
Italienzüge und Beginn der italienischen Kriege
Innenpolitische Schwächen
Ludwig XII. (reg. 1498–1515)
Fortsetzung der Italienpolitik
Ehen und dynastische Allianzen
Verwaltungsreformen
Franz I. (reg. 1515–1547)
Renaissancekönig: Förderung von Kunst und Humanismus
Konflikte mit Karl V.
Reformation und ihre erste Unterdrückung in Frankreich
Heinrich II. (reg. 1547–1559)
Spätere Italienkriege
Verfolgung der Hugenotten
Die minderjährigen Könige: Franz II., Karl IX. und Heinrich III.
Religiöse Bürgerkriege zwischen Katholiken und Hugenotten (1562–1598)
Bartholomäusnacht (1572)
Einfluss der Königinmutter Katharina von Medici
Aufstieg der Heiligen Liga
Schwach gebräunt, sonst sehr schönes Exemplar

