Bedeutendes medizinisches Werk, in dem die therapeutische Anwendung des hochgiftigen Schierlings propagiert wird
Antonius Störck: Libellus, quo demonstratur cicutam non solum usu interno tutissime exhiberi, sed et esse simul remedium valde utile in multis morbis, qui hucusque curatu impossibiles dicebantur
Erste Auflage. Verlag: Wien (Vindobonae), Johann Thomas Trattner, 1761. 110 Seiten, schlichter Pappband der Zeit, Rotschnitt. 18 x 12 cm
Anton von Störck (1731–1803), kaiserlicher Leibarzt und ein Pionier der klinischen Pharmakologie, erörtert in dieser Schrift die medizinische Anwendung der Cicuta (Schierling). Während die Pflanze zuvor vor allem als tödliches Gift bekannt war (man denke an den Schierlingsbecher des Sokrates), demonstriert Störck hier ihre innere Anwendung als Heilmittel, insbesondere bei als unheilbar geltenden Krankheiten wie Krebs, Tumoren oder hartnäckigen Entzündungen. Das Buch enthält botanische Beschreibungen, Fallstudien (z. B. Brusttumoren bei Frauen) sowie therapeutische Empfehlungen.
Dieses Werk ist ein frühes Beispiel für die experimentelle Arzneimittelforschung im 18. Jahrhundert und trug dazu bei, giftige Pflanzen in die medizinische Praxis einzuführen. Störck gilt als einer der ersten Ärzte, die systematisch mit kontrollierten Selbstversuchen und klinischen Beobachtungen arbeiteten.
Einband berieben, schwach nachgedunkelt, sonst sauberes Exemplar
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