Klar gegliederte Übersicht von Justus Lipsius’ Politicorum libri sex

Speculum Librorum Politicorum Justi Lipsii, in quo illi, exteriore quadam sua specie, apparent

(„Spiegel der politischen Bücher des Justus Lipsius, in welchem diese in einer gewissen äußeren Gestalt erscheinen“)

Einzige Ausgabe. Verlag: Durlach, Hecht, 1705. 176 Seiten, hübscher Lederband der Zeit, Buntpapiervorsätze, Goldschnitt, 13 x 8 cm

Sehr selten! Weltweit nach Worldcat nur ein Exemplar im öffentlichen Besitz nachweisbar (Brüssel)

Justus Lipsius’ „Politicorum libri sex“ (Sechs Bücher über die Politik, erstmals 1589 erschienen) ist ein Leitfaden für Fürsten, Staatsmänner und Beamte, in dem er antike politische Theorie – vor allem aus Tacitus – mit zeitgenössischen Überlegungen zur Staatskunst verbindet. Lipsius verfolgt das Ziel, eine realistische, aber moralisch fundierte Staatslehre zu entwickeln, die in den unruhigen Zeiten der Religionskriege Stabilität sichern soll.

Das Werk wurde in ganz Europa gelesen und prägte den politischen Diskurs bis ins 18. Jahrhundert. Lipsius’ Mischung aus antiker Weisheit, christlicher Moral und pragmatischer Staatskunst wurde als Gegenentwurf sowohl zu idealistischer Utopie als auch zu zynischem Machtdenken gesehen.

Bulowskys Werk steht in einer Zeit, in der Lipsius immer noch als Autorität in Fragen der Staatsführung galt, aber seine Texte für jüngere Generationen sprachlich und inhaltlich nicht mehr so leicht zugänglich waren. Das Speculum erleichtert daher den Zugang, ohne den moralisch-pragmatischen Kern – Pflichtgefühl, Selbstbeherrschung, Gemeinwohlorientierung – zu verfälschen.

Fester Buchblock, keine losen Seiten oder Risse, minimal fleckig, sonst sehr sauberes Exemplar in wohlerhaltenem Zustand