Ein eindrucksvolles Beispiel barocker Gelehrsamkeit und ein bibliophiles Zeugnis frühneuzeitlicher Moralphilosophie – in einem wohlerhaltenen, authentischen Pergamenteinband.
Johann Martin Brandes (Pseudonym Johannes Bersandius): Venatio Hominum. Artificium Benevolentiae Collegendae ex Priscis Sapientum Collegendae.
Erste Auflage. Verlag: Zunneri, Francofurti ad Moenum, 1677. 476 Seiten mit gestochenem Frontispiz, Pergamentband der Zeit, 14 x 9 cm
Seltene Erstausgabe der unter dem humanistischen Pseudonym Johannes Bersandius veröffentlichten moralphilosophischen Schrift des Leipziger Theologen und Gelehrten Johann Martin Brandes (1633–1692). Das Werk, dessen Titel metaphorisch „Die Jagd auf Menschen“ bedeutet, ist eine kunstvoll formulierte Abhandlung über Menschenkenntnis, Tugend und das rechte gesellschaftliche Verhalten. In Anlehnung an antike Autoren wie Seneca, Cicero und Aristoteles entwickelt Brandes ein System moralischer „Jagdtechnik“ zur Gewinnung menschlicher Zuneigung – eine barocke Allegorie auf Empathie, Klugheit und ethische Selbsterkenntnis. Das fein gearbeitete Frontispiz zeigt die allegorische „Venatio Hominum“ als symbolische Darstellung der menschlichen Suche nach Weisheit und Tugend.
Durchgehend gebräunt, sonst sehr gutes Exemplar mit Alterspatina

