Seltenes Zeitdokument der politischen Satire in Frankreich, mit eindringlicher Kritik an Staat und Kirche in der frühen Julimonarchie.
Auguste-Marseille Barthélemy: Némésis. Satire hebdomadaire. Tome II.
Verlag: Paris, Perrotin, 1834. Troisième édition, conforme au texte original, 282 Seiten, Zeitgenössischer Halblederband in sattem Dunkelgrün mit reicher Rückenvergoldung, ornamentaler Mittelraute und Goldfileten auf den Deckeln, Marmorvorsätze, Goldschnitt, 12 x 8 cm
Zweiter Band der berühmten satirischen Wochenblätter Némésis, verfasst vom Dichter Barthélemy. Die bissigen politischen Gedichte nehmen die Ereignisse und Figuren der frühen Julimonarchie (1830er Jahre) ins Visier. Themen wie die Machtlosigkeit der Regierung („L’impuissance du pouvoir“, 1831) oder die Haltung der Kirche („Au Pape“, 1832) zeigen die Radikalität des Autors, der pointiert Zeitgeschehen und Institutionen kritisiert. Die Sammlung gilt als ein eindrucksvolles Beispiel der politischen Dichtung im Frankreich nach der Julirevolution.
Etwas berieben, innen teils gebräunt und stockfleckig, insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

