Ein reizvolles Beispiel galanter Renaissance- und Aufklärungspoesie, das Jean Seconds gefeierte Baisers in einer eleganten französischen Ausgabe des 18. Jahrhunderts präsentiert.
Jean Second: Les Baisers, suivis du Mois de Mai, poème
Verlag: Genève, 1777. 166 Seiten mit gestochenem Frontispiz. Eleganter Kleinoktav-Band in zeitgenössischem Ganzledereinband mit reich verzierter Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen, Goldschnitt, 12 x 7 cm
Sammlung erotisch-galanten Gedichts von Jean Second (Joannes Secundus, 1511–1536), dessen berühmte Basia (Küsse) – ursprünglich in lateinischer Sprache – hier in französischer Übersetzung erscheinen. Die Ausgabe enthält neben den Baisers auch das allegorische Poem Le Mois de Mai sowie weitere kleinere Dichtungen. Eingeleitet von einer Reflexion über die Nachwirkung der antiken Liebeslyrik (Catull, Properz) in der neueren Dichtung. Mit hübscher gestochenen Frontispiz-Illustration (galante Szene) und typographischem Zierrat.
Jean Second gilt als einer der großen Renaissance-Lateiner; seine Basia sind ein Schlüsselwerk der europäischen Liebesdichtung und wirkten nachhaltig auf Autoren wie Ronsard und Goethe. Diese französische Ausgabe von 1777 macht den „klassischen Kusszyklus“ des 16. Jahrhunderts dem frankophonen Publikum des 18. Jahrhunderts zugänglich
Einband berieben, an den Gelenken und Kapitalen mit Läsuren, innen teils gebräunt bzw. stockfleckig, insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

