Ein frühes und einflussreiches Hauptwerk der europäischen Erkenntnistheorie in dekorativem zeitgenössischem Einband – ein charaktervolles Zeugnis der französischen Frühaufklärung.
Nicolas Malebranche: De la Recherche de la Vérité, où l’on traite de la Nature de l’Esprit de l’Homme, & de l’Usage qu’il en doit faire pour éviter l’Erreur dans les Sciences
Verlag: Paris, Christophe David, 1735. Band 1 (von 4), 552 Seiten. Zeitgenössischer Lederband mit reicher Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen, 17 x 10 cm
Nicolas Malebranche (1638–1715), Oratorianer, Philosoph und Theologe, war einer der einflussreichsten Denker des 17. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk De la Recherche de la Vérité gilt als einer der großen Beiträge zur Erkenntnistheorie und Psychologie der frühen Neuzeit. Malebranche verbindet in ihm die Lehre Descartes’ mit einer eigenen Theorie der „Vision en Dieu“, nach der der Mensch die Wahrheit nur durch Gottes Vermittlung erkennen kann.
Das Werk untersucht die Ursachen menschlicher Irrtümer und die Mittel, diese zu überwinden. In einer systematischen Analyse behandelt Malebranche die Rolle der Sinne, der Vorstellungskraft, der Leidenschaften und des Geistes im Erkenntnisprozess. Es ist zugleich philosophische Anthropologie, Erkenntnistheorie und Apologie der christlichen Vernunft. Über Generationen hinweg diente das Werk als Grundlage für Debatten über Erkenntnis, Wahrheit und Glauben.
Einband berieben, etwas gebräunt und stockfleckig, insgesamt schönes Exemplar in altersgemäßer Erhaltung

